Der sonderbare Herr G.

pianonose_9_11Herr G. begegnete mir bei einer Kaffeestunde mit Freunden der Laufener Künstlerin Christine Smaczny. Freundlich blitzende Äuglein, dazwischen ein mächtiges Riechinstrument und die Hände unternehmungslustig über seinem großzügig dimensionierten Kaloriendepot verschränkt. Seltsamerweise wurde er mir von niemandem vorgestellt. Erst später, nach dem ersten längeren Gespräch mit Herrn G. wurde mir klar, warum das so war. Niemand der Anwesenden wollte sich so recht auf eine Vorstellung des Herrn G. einlassen, weil das den Rest unserer Zusammenkunft voll in Anspruch genommen hätte. Wäre mir G.  als Komponist vorgestellt worden, gleich hätte das >>Einwendungen zur Folge gehabt wie: “ Eigentlich ist er ja Kabarettist“ oder:  „Nein. G. ist definitiv Filmemacher“ oder: „Alles Unsinn, G. ist ein verschrobener Philosoph aus Taxham, der sich nur sehr lebendig vorstellt, was er alles machen könnte und es dann überall herum erzählt“. „Ach, ist er nicht eher Klavierlehrer..?“ Spätestens dann wäre abzusehen, wem das Kaffeestündchen wohl zur Gänze gehören würde.

kakao_2_225x315Ist Herr G. Kabarettist?
Wenigstens das können wir demnächst überprüfen, wie uns ein Plakat am Eingang zu Alis Kebab Bude Apetito in Taxham (Zeppelinplatz 1)  zu versprechen scheint.

9/11 reloaded
Es ist alles halb so ernst wie lustig.

Pfarrsaal in Morzg bei Salzburg
Beginn: 19.30 Uhr

Aufführungstermine:
Freitag, 3. Juli 2009
Samstag, 4. Juli 2009
Freitag, 10. Juli 2009
Samstag, 11. Juli 2009

Eintrittspreis: 9 Euro

Karten im Vorverkauf bei Ticket Service, Mozartplatz 5, Tel. 0662 8765850. Reservierung: Tel. 0650 5701961

9_11_rel225Nun, ICH war dort.
Freitag, 3. Juli 2009. 19.10 Uhr. Endlich das Morzger Pfarrzentrum gefunden. Freundlich begrüßten mich 80 blitzsauber aufgestellte Stühle und ein heller Raum mit ausgezeichneter Akustik. Vorne, vor seinem Elektroklavier kauernd, begrüßte mich Herr G., erwartungsvoll über meine Schulter blickend, um die noch ausständigen 79 BesucherInnen willkommen zu heißen. Da war aber niemand mehr. Nur Anneliese in ihrem grünen Zwergauto, die mich her brachte und uns nun fröhlich zum Abschied zuwinkte. Ich ahnte, dass der Abend etwas Besonderes sein würde. Der sonderbare Herr G. zieht seltsame Ereignisse an. Das ist so.

Um 19.45 Uhr, ich war noch immer der einzige Bersucher, fragte mich Herr G., ob er jetzt mit der Vorstellung beginnen könne. Wir einigten uns dann auf eine 5 minütige Kurzversion, in der mir Herr G. mit seiner Nase Mozart auf dem Klavier vorspielte. Ich war gekommen um mich der Kabarett- Kunst Herrn G’s zu versichern und er überzeugte mich von seinem virtuosen Klavierspiel. Nun, der seltsame Herr G. kann Klavier spielen und das verdammt gut. Damit stand für mich fest, dass er darüber hinaus auch ein sehr guter Klavierlehrer sein könnte. Die beiden Positionen kann ich also auf meiner Dechiffrierliste des Herrn G. abhaken. Ist er aber auch ein Kabarettist? Nun, die Atmosphäre war an diesem Abend danach. Er machte bei der Ankündigung seiner Veranstaltung alles dermaßen 100 prozentig falsch, dass man fast schon an ein Konzept glauben will. Hat am Ende Herr G. die ganze Aktion so geplant? Ich werde es herausfinden. Fortsetzung folgt.   (kama)

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