Die Bestsellerautorin und Währungsexpertin Margrit Kennedy erklärt in ihrem Vortrag was mit unserem Geld falsch läuft und wie man es besser machen kann. Vermutlich erleben wir gerade den zeitlupenhaften Zusammenbruch des internationalen Finanzsystems. Wer sich schon jetzt auf die Zeit danach vorbereiten und das auch in klaren, verständlichen Worten hören will, sollte diesen Vortrag nicht versäumen.
Salzachhalle Laufen, Sonntag, 20. November, 19 Uhr
Eintrittskarten an der Abendkasse (19,70 Euro) über Vorverkaufsstellen oder bei Salzach-Tickets >
Dieser Vortrag ist Teil der Ausbildung „Nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume“ der Hochschule München, Strascheg Center for Entrepreneurship München und RegioSTAR eG
Die 9 Thesen der Margrit Kennedy
- Das Geld soll dem Menschen dienen – nicht der Mensch dem Geld.
- Geld arbeitet nicht. Arbeiten können nur Menschen und Maschinen.
- Geld wird verzinst und die Zinsen werden wieder verzinst. Der Zinseszins-Effekt lässt die Geldvermögen exponentiell wachsen. Deshalb muss unser Finanzsystem irgendwann zusammenbrechen.
- An den Zinsen verdienen nur 10% der Bevölkerung. 90% der Menschen verlieren über die Zinsen, die in allen Preisen und Steuern enthalten sind.
- Diese Umverteilung zugunsten einer kleinen Minderheit beträgt allein in Deutschland
ca. 600 Millionen Euro pro Tag. - Die automatische Geldvermehrung bei den Vermögenden ist auf Dauer nicht mit Demokratie vereinbar. »Alle Macht geht vom Volk aus« verwandelt sich de facto zu einem »Alle Macht geht vom Geld aus« denn die Realwirtschaft wird von der Finanzwirtschaft abhängig und erpressbar.
- Die Geldvermögen koppeln sich mehr und mehr von der Realwirtschaft ab und verursachen irgendwann den Zusammenbruch des Systems.
- Fazit: Wir haben nicht ein vorübergehendes Finanzproblem sondern ein systemisches Problem.
- Doch es geht auch anders: mit mehr Geldvielfalt zum Beispiel mit Zeitbanken, die auf der Verrechnung von Arbeitsstunden basieren, Regionalwährungen, die regionale Wirtschaftskreisläufe fördern und komplementären Währungen, die den Euro ergänzen und die in erster Linie sozialen, wirtschaftlichen oder ökologischen Zwecken dienen.
Prof. Dr. Margrit Kennedy
ist Architektin, Ökologin, Geldexpertin und Kritikerin der herrschenden Wirtschaftsordnung. Bis 2002 leitete sie als Professorin am Fachbereich Architektur in Hannover die Abteilung „Technischer Ausbau und ressourcensparendes Bauen“. Aber schon 1982 erkannte sie, dass die breite Anwendung von ökologischen Prinzipien durch Systemfehler im herrschenden Geldsystem behindert werden, insbesondere durch den aus dem Zins und Zinseszins resultierenden Wachstumszwang.
Links:
Zur Webseite von Margrit Kennedy >
The Guardian: This economic collapse is a ‚crisis of bigness‘ >